Der Abschlussbericht zum Projekt „Viertklässler gemeinsam im Unterricht und im Freien“
Im Zeitraum vom 22.05.2023 bis zum 26.05.2023 wurde im Rahmen der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit auf Grundschulebene und unter der finanziellen Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds eine Projektwoche mit dem Namen „Viertklässler zusammen im Unterricht und im Freien“ realisiert. Das Projekt fand im Ferienlager „RADAR“ in der Gemeinde Svojšín, Bezirk Tachov (Tachau), statt.
Der gemeinsame Aufenthalt der Viertklässler aus der Grundschule Kraslice und aus der Evangelischen Montessori Schule in Plauen verwirklichte sich schon zum zweiten Mal hintereinander.
An der Veranstaltung nahmen heuer insgesamt 70 Schüler der vierten Klassen (davon 29 tschechische und 41 deutsche Kinder), 12 Schüler der neunten Klassen und 15 Erwachsene (davon 8 pädagogische Lehrkräfte, eine Krankenschwester und 6 externe Mitarbeiter) teil.
Die Veranstaltung knüpfte an das Pilotprojekt vom letzten Schuljahr an. Die Fachrichtung des Projekts blieb ähnlich, dennoch gab es winzige Nuancen. Im letzten Schuljahr unterstützte das Programm auch die Resozialisierung der Kinder nach der COVID-Pandemie. In diesem Schuljahr, identisch wie im Vorjahr, richteten sich die Vormittagsaktivitäten vor Ort des Projekts auf den Grundwortschatz von beiden Sprachen (z.B. Farben, Nummern, Gegenstände des täglichen Bedarfs, Lebensmittel und das Ferienlagervokabular). Außerdem fand auch der Englischunterricht statt, welcher als ein Verständigungsmittel bei Kommunikationsschwierigkeiten anzuwenden war. Alle Tätigkeiten verliefen in Form von Aktivitäten unter der Eingliederung aller Kinder.
Die Nachmittagsaktivitäten waren mehr oder weniger Erlebnis-, Sport- und Fertigkeitstätigkeiten. Am Montagnachmittag suchten die Kinder in gemischten Gruppen, in denen sie sich an allen Tagen bewegten, nach Karten mit deutschen und tschechischen Namen. Die Karten mussten sie dann so schnell wie möglich nicht nur finden, untereinander tauschen, sondern auch in den Ferienlagerplan, den die Kinder erstellten, eingliedern. Die neuen Begriffe mussten sie auch ihren Altersgenossen erklären. Am Abend fand eine Kennenlernen-Diskothek statt. Am Dienstagnachmittag organisierten wir einen Spaziergang in die Umgebung und ein abendliches Wurstbraten. Jeden Tag badeten die Kinder auch im Swimmingpool. Am Mittwochnachmittag wetteiferten die Kinder z.B. im Tauziehen, im Luftgewehrschießen, im Basketball und im Gesellschaftsspiel „Die Reise nach Jerusalem“. Am Abend gab es eine Nachtwanderung mit Gespenstern. Am Donnerstagnachmittag genossen die Kinder übliche Ferienlageraktivitäten und Wettbewerbe. Auf der Tagesordnung standen z.B. das Sackhüpfen, der Lauf mit einem Löffel und einem Tischtennisball, ein Wissenswettbewerb, verschiedene Ballspiele und so weiter. Für manche Kinder waren diese Aktivitäten ganz neu. Am Donnerstagabend verabschiedeten sich die Kinder voneinander wieder mit einer Diskothek. Alle gewonnenen Punkte für die einzelnen Tage zählte man am Freitag zusammen und an die feierliche Siegerehrung schloss dann die Auswertung aller Tätigkeiten und Aktivitäten an.
Obwohl das Veranstaltungsprogramm ziemlich dicht von früh bis spät war, kriegten die meisten Kinder den Ferienlageraufenthalt turmhoch hin und die Aktivitäten machten ihnen Spaß, was auch auf den Fotos zu sehen ist. Einen wärmsten Dank sprechen wir auch unseren Neuntklässlern aus, die sich nicht nur um die Kinder in den Gruppen kümmerten, sondern auch um die Organisierung der Wettbewerbe, Vorbereitung der Spielplätze oder um die Diskothek und unsere Nachtwanderung.
Der Aufenthalt im Ferienlager wurde unserer Meinung nach für die meisten Teilnehmer zu einem großen Erlebnis. Die Kinder brachten sich vom Ferienlager mit nach Hause die vom Aufenthalt im fremden Milieu ergebende neue Erfahrungen, kooperierten mit den Kindern aus dem Nachbarland und eigneten sich Grundbegriffe aus dem tschechischen und deutschen Wortschatz an. Nicht weniger wichtig ist auch die Erfahrung, dass eine ganze Woche ohne Fernsehen, ohne den Computer oder ohne das Mobiltelefon zu verbringen war. Der Aufenthalt wurde weiter auch auf die Verbesserung der Kinderbeziehung zur Umwelt und deren Ausnutzung in der Freizeit gerichtet. Es handelt sich nämlich nicht nur um ein passendes Milieu für Spiele und ein Ruheort, sondern auch um einen Lebensraum, der zu schützen ist.
Zum Schluss möchte ich mich noch einmal bei allen bedanken, die uns nicht nur bei der Vorbereitung, sondern auch bei der Organisation des Aufenthaltes vor Ort halfen, insbesondere den entgegenkommenden und hilfsbereiten deutschen Kollegen und Kolleginnen, Mitarbeitern des Küchenbetriebs, den Klassenlehrerinnen unserer Kinder, unserer Sanitäterin, der Englischlehrerin, der Schulleitung von beiden Schulen und nicht zuletzt dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds für seinen finanziellen Zuschuss.
Es ist sehr wichtig, dass wir diese sinnvolle Zusammenarbeit auch im nächsten Schuljahr fortsetzen. Deswegen werden wir uns weiterhin bemühen, die Veranstaltung auch im nächsten Jahr zu organisieren. Es ist nämlich für uns sehr wichtig, die oben genannten Erlebnisse und Erfahrungen an weitere Kids von beiden Schulen weiterzuleiten. Alles hautnah zu erleben ist nämlich das Beste, was unsere Kinder betreffen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Petr Morávek